Keyboarderforum by Musiker Lanze

Das Forum ist nur einsehbar für registrierte und eingeloggte User

  • !!! Wer von den Teilnehmern des Musikertreffen in Tambach hat manchmal den Workshop vom Bernie mit dem Touch Monitor als Video? Bitte mir dringend zur Verfügung stellen...danke Musiker Lanze !!!

Testbericht ORCA-MIDI-PAD Controller

engineer

Extremer Schreiberling
Das Orca Pad ist ein USB-basierter MIDI-Controller, der angeblich für die Steuerung von Ableton Live entwickelt wurde, aber auch unabhängig davon verwendet werden kann. Mit Ableton getest habe ich ihn noch nicht. Im Normal-Mode ist es somit als Universal-Controller für allemöglichen Anwendungen nutzbar, sofern sie ein gängiges MIDI-Protokoll benutzen.

Ich habe es nach längerem Zögern erworben, um zu checken, ob ich es als Steuergerät für meine Zwecke nutzen kann. Die Wahl fiel auf das Orca, weil es anders, als fast alle anderen ähnlichen Controller noch einen echten MIDI-Ausgan-g und sogar Eingang hat. Diese Schnittstelle brauche ich, weil ich nur dieses Protokoll einfach direkt in Hardware auswerten kann.

Geliefert wird es je nach Anbieter mit unterschiedlichen Deklarationen wie Orca-Pad Pro, Orca64 Pad aber auch ORCA-USB-Pad 64 teils mit und ohne "A" im Namen. Praktisch gibt es aber nur zwei Versionen, nämlich eine mit und eine ohne ein eingebautes Soundmodul. USB und physikalisches MIDI über Buchse ist immer enthalten. Der Hersteller hat ansonsten nur noch das 48er im Programm, das zusätzliche Fader und Regler hat, die aber (und das ist etwas widersprüchlich) einmal als Poti und anderswo als Drehencoder dargestellt werden. Wäre zu klären.

Die Preise für das Pad rangieren zwischen 79,- und 129,- netto + MWSt. Dazwischen gibt es je nach Lieferant, Shop, Quelle (Asien direkt oder Händler) alle Abstufungen und es ist bei Weitem nicht klar, ob da jeweils ein Modul beigepackt ist, oder nicht. Besonders in der Bucht sieht man Angebote Richtung 119,- ohne Modul, andere liefern für 139,- Endpreis angeblich eines MIT Modul. Da ich dem Modul nicht viel zutraue und es nur fürs MIDI brauche, habe ich das Billigste geordert. Quelle war ein Händler in der Bucht, der es für derzeit 95,- Brutto anbietet. Die MST ist da bereits enthalten und wird in der Ebay-Rechnung auch ausgewiesen.

Das Paket kommt als Pizzakarton in einer grauen Chinatüte. Der war weitgehend intakt, das Gerät ist aber auch innen durch Schaum geschützt. Sollte also generell klargehen, das so zu verssenden. Im Lieferumfang ist das Pad, ein USB-Kabel, ein USB-zu-5V-Kabel und ein MIDI-Kabel mit 2,5er Klinke. Von letzterem kann man 2 anschließen und ich bin ziemlich sicher, dass in zurückliegenden Angeboten auch 2 angekündigt wurden. Wie auch immer, für unter 100,- kann man nicht meckern.

Das Teil kommt mit Kunststoffgehäuse, das eine annehmbare Oberfläche hat und hinten stark profiliert ist, wodurch es absolut verwindungssteif ist. Klappern tut erstmal nichts. Die Aussparungen an der Seite ermöglichen es, es leicht anzuheben. Die seitlichen Drucktasten sind aus weichem Silikon lassen sich einfach drücken und haben einen hörbaren und fühlbaren Druckpunkt. Sie kippen allerdings etwas und verhaken sich manchmal kurz in den Aussparungen, springen aber wieder raus.

Die 64 Haupttasten sind aus etwas trägerem Silikon und brauchen ziemlich Druck. Laut Herstelleraussage sind die ausdrücklich als drum trigger gedacht und weniger als Schalter, wofür ich sie eigentlich einsetzen möchte. Sie haben kaum Hub und es gibt keine haptische Rückmeldung oder eindeutigen Druckpunkt. Im Prinzip verhalten sie sich wie eine schon gedrückte Keyboard-Taste, bei der man fester drückt, um after touch zu nutzen. Als Trigger sind sie aber erstaunlich gut zu gebrauchen. Hat man sich an das Verhalten gewöhnt, sind sie sogar etwas präziser, als das was man von den Master-Keyboards kennt, die ebenfalls Trigger haben.

Schon im Demomode reicht ein leichtes Antippen, um sie auszulösen und so sind sie am Ende sehr gut für meinen Zweck als Mischpultsteuerung einzusetzen.(Ich fahre 4 Kanäle und nutze die jeweils linke Taste zum runter- und die rechte zum Hochzählen). Das ist vergleichsweise einfach zu programmieren, wenn man den mitgelieferten MIDI-Editor benutzt.

Dazu ist das Teil an den Computer anzuschließen, den man ansonsten nicht braucht. Als stand alone Teil kann es damit dazu dienen, irgendwelche Keybaord-Funktionen an und abzuschalten oder gfs auch Einwürfe der Begleitautomatik anzuwerfen, die Automatik zu starten oder zu stoppen, bzw man nutzt einige bestimmungsgemäß las Schlagzeug. Eine Idee wäre, mit einer Taste bei zwei Keyboards gleichzeitig die Automatik zu starten. Habe ich aber noch nicht probiert. Ich werde solchiges auch über meine MIDI-Matrix machen und brauche das im Grunde nicht. Für einen DJ oder Alleinunterhalter kann das aber sehr wertvoll sein, wenn es ihm gelingt, den richtigen Kanal für seine Funktion an seinem Gerät einzustellen. In jedem Fall hat man 8 frei programmierbare Tasten an der Unterseite, die man für solche Zwecke nutzen kann. Weiteres dazu kommt noch.

Wichtig ist, dass man immer die 5V-Zusatzversorgung nutzt. Dies kann über einen zweiten USB des PCs erfolgen, ich würde aber lieber einen Hub nehmen und beides anschließen. Daneben gibt es natürlich noch die Möglichkeit, ein USB-Ladegerät vorzuschalten. In allen Fällen braucht man eine USB-Verlängerung, weil das Kabel dämlich kurz ist um bis zur nächsten Steckdose zu kommen, wie eigentlich immer bei diesen Chinateilen. Ich habe einige kleine Audio-Interfaces, die auch so besaftet werden. Die Lösung ist eine USB-Power-Versorgung auf dem Tisch, die direkt einen Netzanschluss haben. Laut Messung werden im Betrieb beim Tasten und Leuchten durchaus 80mA bei 5V gezogen. Der 5V-Stecker geht etwas schwer rein, dachte schon es sei falsch. Sicherheitshalber werde ich den wohl mal lieber nicht zu häufig ziehen, sondern fest vedrahtet lassen.

Zur Funktion kommt später noch mehr.Erst mal ein Bild vom Pizzakarton:

orca pad 64 pro.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie man auf dem Bild eventuell sieht, sind die Tasten mit RGB-LEDs hinterlegt und diese sind reichlich hell! Als Demo nach dem Auspacken muss man nur irgendeine Taste drücken und es geht ein vorprogrammiertes Leuchtspektakel los. Jede Taste hat ihr eigenes Muster. Sieht sicher lustig aus, wenn es dunkel ist. Die sind aber auch im Hellen sehr leuchtstark und so kann ich schon mal sagen, dass die Zusatzversorgung 5V absolut Pflicht ist, möchte man nicht seinen USB-Port in Gefahr bringen.

Ich betreibe übrigens solche Geräte generell an einem USB-Isolator, damit sie mir nicht meine Workstation runinieren, falls da irgend was hinüber geht und rückspeist.

Es gibt ein erstes technisches Testergebnis: Sobald man die Stromversorgung einsteckt, fängt die nahe gelegene DVB-T2-Zimmerantenne irgendwas ein und das Bild fällt aus. Aha! Sieht nach heftigen Aktivitäten im Netzteil aus. Da das ein übliches Schaltnetzteil ist, gehe ich davon aus, dass man das beheben kann, wenn man eine gute Versorgung anklemmt. Werde das mal beobachten.
 
Nach 2x Anschalten und Probespielen (und einmal erfolgreichem MIDI Ausgang empfangen), ist es nun nach dem Einschalten heute tot geblieben. Keine Lichter mehr.:traurig:USB wird auch nichts erkannt. Händler ist kontaktiert.
:krank:
 
Ist nicht lustig. Da dachte ich endlich einen passenden Input für meine alten MIDI Geräte zu haben und dann steigt das Teil nach einem Tag aus. Keine Lösung vom Händer oder Hersteller bisher. Geht zurück. Einen Versuch wage ich noch.

Die Alternative das MIDIPLUS "SmartPad" hat kein DIN MIDI und dann bleibt nur der Novation Lauchpad Pro zum dreifachen Preis, was sich nicht lohnt. Ich brauche wenigstens 4 von den Teilen. Die kleinen Novation haben wiederum kein DIN-MIDI.
 
Nichts Neues, nach langem Hin- und Her hat der Händler das Teil zurückgenommen. Mal schauen ob ich nochmal Zeit investiere.
 
Noch eine Info: Das alternative MIDI-Plus wurde inzwischen bei einem Händler angesehen und ein Kauf direkt verworfen. Kein reproduzierbarer Tastendruck. Ich werde mich wohl von dem Gedanken verabschieden, solche Geräte als Eingabe-Systeme zu verwenden. Ich habe da aber eine Ersatz-Idee.
 
Oben Unten